Statistiker rechnen mit einer Verdoppelung der Pflegefälle in den kommenden 45 Jahren. Allein in Nordrhein Westfalen könnte sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen nach Berechnungen des Statistischen Landeamtes fast verdoppelt. Währen im Jahr 2013 580000 Menschen pflegebedürftig in NRW waren, könnten es im Jahr 2060 über ein Million Menschen sein, die auf Pflegeleistungen angewiesen sind.
Mehr Menschen auf Pflegeleistungen angewiesen
Damit könnten im Jahr 2060 zwischen 31 und 58 Prozent mehr Menschen auf Pflegeleistungen angewiesen sein als gegenwärtig. Die relativ große Spanne beruht auf der Annahme, dass die gestiegene Lebenserwartung auch mit einer besseren Gesundheut und folglich auch mit einer längeren Lebenszeit ohne Notwendigkeit von Pflege einhergeht.
Ende 2015 war in NRW jeder fünfte Bürger über 65 Jahre alt. Im Bundesdurchschnitt sind es 21 Prozent. Im Jahr 2060 wird etwa jeder dritte Bürger mindestens 65 Jahre alt sein. Das sind mehr als 30 Prozent der Bevölkerung.
65 Jahre alte Männer haben gegenwärtig eine verbleibende Lebenserwartung von 17 Jahren und fünf Monaten. 65 Jahre alte Frauen haben hingegen eine verbleibende Lebenserwartung von 20 Jahren und sieben Monaten.
Aktuell 3,3 Prozent auf Pflege angewiesen
Heute sind in NRW 3,3 Prozent der Gesamtbevölkerung pflegebedürftig. Damit liegt NRW im Bundesdurchschnitt. Bei den Personen über 60 Jahren hat die Gruppe der 80 bis 89 Jahre alten Menschen den größten Anteil an der Pflegebedürftigkeit mit einem Prozentsatz von fast 40.
Im Jahr 2013 leben von 580000 pflegebedürftigen Menschen 28 Prozent in einem Heim.
Städte und Kreise müssen sich auf mehr Pflegebedürftigkeit einstellen. Besonders sind die Landkreise betroffen, denn die Bevölkerung in den Städten ist jünger.
Pflegeberuf ist krisenfest
Ein gute Nachricht zum Abschluss. Nicht nur die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wird steigen. Auch die Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege wird deutlich steigen und ist bereits deutlich gestiegen. In Nordrhein Westfalen stieg die zahlt auf 18500, so das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium. Ein Pflegeberuf wird damit zu einer der sichersten Arbeitsplätze in Deutschland.