Pflegegrad 2 besonders häufig

Seit Januar letzten Jahres ist die Pflegeversicherung umgestaltet. Es gibt keine Pflegestufen mehr, sondern fünf Pflegegrade.  Diese resultieren aus einem neuen Begutachtungssystem, nach dem die pflegebedürftigen Menschen untersucht und eingestuft werden.

Statistik zu den Pflegegraden

pflegegrad-2

Am häufigsten vom MDK vergeben: der Pflegegrad 2.

Nun liegen erste Zahlen zu den neuen Pflegegraden und den pflegebedürftigen Versicherten vor, jedenfalls was die gesetzlich Versicherten betrifft. Danach sind zu den ungefähr 2.750.000 Pflegebedürftigen im 1. Halbjahr des letzten Jahres etwa 350.000 neu Pflegebedürftige hinzu gekommen. Somit ist die Gesamtzahl auf 3 Millionen angestiegen.

Hinsichtlich der Pflegegrade ist festzustellen, dass beinahe die Hälfte der pflegebedürftigen Menschen den Pflegegrad 2 hat, nämlich 1.400.000.

Die Zahlen stammen aus einer Statistik des Bundesgesundheitsministeriums.

Im Einzelnen sieht die prozentuale Verteilung der Pflegegrade auf die pflegebedürftigen Personen wie folgt aus:

Pflegegrad 1: 2,5 %

Pflegegrad 2: 45,2 %

Pflegegrad 3: 28,4 %

Pflegegrad 4: 16,2 %

Pflegegrad 5: 7,6 %

Pflegegrad 1 wird nur bei sehr leichter Pflegebedürftigkeit vergeben, Pflegegrad 5 bei extrem hoher.

Ab Pflegegrad 2: Pflegeheim möglich

Ab dem Pflegegrad 2 werden auch die Kosten der Unterbringung in einer stationären Pflegeeinrichtung vom Sozialhilfeträger übernommen. Die Notwendigkeit einer pflegerischen Betreuung in einer Einrichtung stellt grundsätzlich der Medizinischen Dienste der Pflegekassen(MDK)im Rahmen einer Begutachtung und der Festlegung eines Pflegegrades fest. Vereinzelt ist aber eine Feststellung der Heimnotwendigkeit durch die Pflegefachkräfte des Sozialamtes notwendig.

Untersuchung durch den MDK

Auch hinsichtlich der Pflegegutachten des MDK gibt es jetzt statistische Zahlen. Im ersten Halbjahr des letzten Jahres wurden ca. 350.000 Erstgutachten erstellt.  Der MDK hat wie folgt begutachtet (Zahlen sind gerundet):

20 Prozent: kein Pflegegrad festgestellt

25,5 Prozent: Pflegegrad 1

34 Prozent: Pflegegrad 2

14 Prozent: Pflegegrad 3

5 Prozent: Pflegegrad 4

2 Prozent: Pflegegrad 5.

Es lässt sich festhalten, dass fast die Hälfte der begutachteten Personen keine Leistungen oder lediglich den Entlastungsbetrag von 125 Euro des Pflegegrades 1 beanspruchen konnten.

Die Zahlen, der Gutachten von Medicproof, der Einrichtung, die Pflegegutachten für privat pflegeversicherte Personen erstellt, sahen ähnlich aus. Medicproof hat knapp 32 Gutachten im ersten Halbjahr des letzten Jahres erstellt.