Schlagwort-Archive: Pflegereform

Pflegereform: aus Pflegestufe wird Pflegegrad

Die Pflegeversicherung soll innerhalb der nächsten drei Jahre, bis 2017, grundlegend umgestaltet werden.
Es soll nicht mehr 3 Pflegestufen geben, sondern 5 Pflegegrade. Demenzkranke sollen verstärkt Geld aus der Pflegeversicherung bekommen. Seit April 2014 läuft eine Erprobungsphase, in der das neue Verfahren an 2000 Betroffenen ausprobiert werden soll.

Warum soll die Pflegeversicherung umgestellt werden?

Bei der Eingruppierung in eine von drei Pflegestufen muss der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) gegenwärtig prüfen, welche Verrichtungen Pflegepersonen für die Pflegebedürftigen leisten müssen. Viele Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten im Alltag (eingeschränkte Alltagskompetenz) sowie bei der Wahrnehmung und psychisch erkrankte Menschen passen nicht in dieses Raster der Pflegestufen. Mehr als eine viertel Million Demenzkranke werden überhaupt nicht von dem System der Pflegestufen erfasst. Die Pflegeversicherung will diese Menschen besser in ihre Leistungssystem einbeziehen.

Pflegebedürftige Schwerbehinderte erhalten weniger Geld

Menschen mit Behinderung, die in einer Behinderteneinrichtung leben, erhalten im Pflegefall weniger Geld, selbst dann, wenn sie jahrelang in die Pflegeversicherung eingezahlt haben.  Sie bekommen maximal 256 Euro.

Das ist ein gewollter Systemfehler der Pflegeversicherung. Denn Menschen mit Behinderung, die in Heimen wohnen, werden benachteiligt.Und das wird auch nach der von der Bundesregierung beschlossenen Pflegereform so bleiben.

Pflegereform erst nach 2013

Die große Reform der Pflegeversicherung wird erst im Jahr 2013, also nach der Bundestagswahl kommen.  Der Bundesgesundheitsminister will drei Jahre nach ersten Expertenvorschlägen eine Grundsatzreform zur Pflege auf den Weg bringen. Ein Regierungsbeirat hatte im Anfang März 2012 wieder getagt. Es soll ein neues System für eine umfassende Besserstellung der immer zahlreicher werdenden Demenzkranken im Detail ausgearbeitet werden.

Demenz und Pflege

Jeder dritte Pflegebedürftige leidet an einer Demenzerkrankung. Dies ergibt sich aus einer Statistik des MDK, des Medizinischen Dienst der Krankenkassen Westfalen-Lippe. An Demenz erkrankte Pflegebedürftige können nach der Reform des Pflegegesetzes Leistungen in Anspruch nehmen. Es wurden insgesamt 35.000 Anträge auf Pflegeleistungen in Westfalen-Lippe ausgewertet. 11.000 Menschen können die Zusatzleistungen erhalten, die mit der Pflegereform zum 1. Juli 2008 in Kraft getreten sind. Der Medizinische Dienst entscheidet über die Einordnung von pflegebedürftigen Menschen in die Pflegestufe I bis III. Nach Angaben des MDK leiden im gesamten Bundesgebiet ein Viertel der in Pflegestufe I eingruppierten Pflegebedürftigen an einer Demenz oder an eiiner geronto-psychiatrischen Einschränkung. In der Pflegestufe II sind es 37 Prozent und in der Pflegestufe III 50 Prozent.

Pflegeversicherung – eine kleine Reform

Am 2. Juli 2008 ist eine Reform der Pflegeversicherung in Kraft getreten. Es handelt sich jedoch um keine große Reform.  Die zentralen Fragen der Pflege werden – auf lange Sicht gesehen – nicht beantwortet.  So fehlt ein Finanzierungskonzept, das der Bevölkerungsentwicklung Rechnung trägt, völlig.  Es ist dem Gesetzgeber nicht gelungen, die Finanzierung der Pflege nachhaltig zu sichern. Schon im nächsten Jahrzehnt wird sich die Frage erneut stellen, wie die Pflege finanziert und damit sichergestellt werden kann.

Pflegereform 2008 – die Fakten

Die wichtigsten Änderungen innerhalb der Pflegeversicherung, die es seit 1995 gibt, werden im nachfolgenden dargestellt:

1. Mehr Geld: Alle diejenigen, die in der Pflegestufe 1, 2 oder 3 eingruppiert sind, erhalten durchschnittlich 5 % mehr Geld.  So werden beispielsweise für die ambulanten Pflege innerhalb der Pflegestufe 1 nunmehr statt 348 Euro künftig 420 Euro gezahlt.

Pflegereform nicht weit genug

Am 1. Juli 2008 ist die Reform der Pflegeversicherung in Kraft getreten. Doch ist ist nicht weit genug – so der Wirtschaftswissenschaftler B. Raffelhüschen im ZDF. Er spricht sich für eine grundsätzliche Umstellung des Systems aus. Es sei erforderlich, die Lohnbezogenheit der Beiträge abzuschaffen. Pauschalen seien nötig. Des weiteren müssten mehr Kapitalrücklagen geschaffen werden. Der Wirtschaftswissenschaftler geht davon aus, dass es im Jahr 2040 etwa 2,5 mal so viel Pflegefälle geben wird wie heute.

Pflegereform 2008

Die Pflegereform wird am 1. Juli 2008 in Kraft treten. Ihren Inhalt kann man auf einen Satz bringen: Mehr Leistung für mehr Geld.

In Deutschland gibt es 2,2 Millionen pflegebedürftige Menschen. Ab dem 01.07.08 bekommen sie bessere Pflegeleistungen. Allerdings steigen die Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,25 % auf 1,95 % des Bruttoeinkommens.