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© 2019 Verein Für soziales Leben e. V.
Das Erstgespräch dient dazu Informationen über den Bewohner/Patienten im Rahmen der Anamnese zu gewinnen.
Das Erstgespräch sollte möglichst bald nach dem Einzug bzw. der Aufnahme stattfinden (innerhalb der 48 Stunden). Es sollte folgende direkte Daten (vom Bewohner selber) und indirekte Daten (nicht vom Bewohner selber zu erfragen, sondern von von Angehörigen, aus einem Arztbrief usw.) enthalten:
– persönliche Daten (Name, Alter, Konfession, Wohnort)
– subjektive Daten, etwa Angst, Übelkeit
– objektive Daten, etwa Blutdruck, Puls
– soziale Situation (Angehörige, letzte Wohnsituation usw)
– physische Verfassung (Krankheiten, ärztl. Befunde, Risikofaktoren, körperliche Einschränkungen usw)
– psychische Verfassung (Angst, Sorgen, eigene Situationseinschätzung ua)
– besondere Gewohnheiten (Vorlieben, Abneigungen)
Folgende Rahmenbedingungen sollten beim Erstgespräch vorhanden sein:
– Ankündigung des Gesprächs
– ruhige, störungsfreie Atmosphäre (ausreichend Licht), Augenkontakt
– bei Bedarf Berührungen (Gefühl der Fürsorge und Sicherheit)
– die Dauer vom Zustand der Person abhängig machen (ca. 15-20 Minuten)
– keine Unterbrechungen
Tipps zur Gesprächsführung:
– mit allgemeine Fragen beginnen, erst später spezielle Fragen anbringen, damit sich der Mensch schrittweise öffnen kann
– viele offene Fragen, die zum Erzählen auffordern (aber Thema einhalten)
– wenig geschlossene Fragen hintereinander, da sonst das Gefühl eines Verhörs erzeugt wird