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Das Wort Demenz kommt aus dem lateinischen und leitet sich von Dementia ab, was “ohne Geist” bedeutet.
Die Definition lautet: ein Fehlen von kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, das soziale und berufliche Funktionen beeinträchtigt und in den überwiegenden Fällen mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns einhergeht.
Bei einer Demenz ist besonders das Kurzzeitgedächtnis gestört. Aber auch das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik sind beeinträchtigt. Es kann sogar sein, dass die Persönlichkeit in Form einer Wesensveränderung betroffen ist.
Entscheidend ist das Wegfallen von bereits erworbenen Fähigkeiten. Das unterscheidet die Demenz von einer angeborenen Minderbegabung.
Man kennt unterschiedliche Ursachen der Demenz. Es besteht nur eine eingeschränkte Behandlungsfähgkeit dieser Erkrankung. Im Anfangsstadium können die Symptome verzögert werden.
Eine besonders bekannte um sehr häufig auftretende Art der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit.
Validation heißt Wertschätzung. Validation ist somit ein wertschätzender Umgang mit desorientierten Menschen; die Gefühle und die Lebenswelt der Betroffenen werden dabei akzeptiert und angenommen.
Validation wurde von der Sozialarbeiterin und Schauspielerin Naomi Feil, im Jahr 1990 von Cleveland (USA) nach Europa gebracht. Feil entwickelte diese Pflegetechnik aus der klientenzentrierten Gesprächsführung des Psychologen Carl Rogers. (Literatur: Naomi Feil: “Validation – Ein Weg zum Verständnis verwirrter alter Menschen”, ISBN 3497017949)
Danach ist Validation eine Methode, den Zugang zu dementen, verwirrten und alten Menschen zu ermöglichen. Es ist eine bestimmte Form des Eingehens und Reagierens auf die Verhaltensweisen und Äußerungen verwirrter bzw. dementer Menschen. Daneben kennzeichnet Validation eine Grundhaltung, die bestimmend für den alltäglichen Umgang mit dementen Menschen sein kann. In belastenden Situationen kann sie Spannungen reduzieren und Beziehungen ermöglichen.
Menschen mit Demenz, die aus Gründen der Sicherheit nicht mehr in ihrer eigenen Wohnung leben können, aber nicht unbegingt körperliche gebrechlich sind, sondern vor allem wegen ihrer Desorientiertheit Unterstützung benötigen, finden in Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz eine Alternative zum Alten- und Pflegeheim.
Das Konzept erinnert an die Studenten-WB und skizziert sich wie folgt:
3 bis 9 dementiell erkrankte Menschen mieten oder kaufen eine entsprechend große Wohnung. In dieser Wohnung bezieht jeder ein Zimmer, zur gemeinsamen Nutzung sind Wohnküche und zwei bis vier Toiletten und Bäder vorhanden. Die dementiell erkrankten Menschen addieren ihre Leistungen der Pflegekasse und finanzieren so die Möglichkeit, daß rund um die Uhr eine Betreuungsperson da ist.
Vieles aus dem alten Hausrat kann mitgebracht werden. Der neue Haushalt wird gemeinsam geführt: eingekauft, gekocht, geputzt, gewaschen. Die zu erledigenden Tätigkeiten werden nach einem Plan und dem jeweiligen Befinden aufgeteilt, Gemeinschaftsaktivitäten wie Singen, Basteln, Spaziergänge werden gepflegt. Dadurch können motorische und kognitive Ressourchen erhalten werden und es kann den Tendenzen von Rückzug, Apathie und Depressionen entgegengewirkt werden.
Probleme können sich allerdings aus der Organisation dieser Wohngemeinschaften ergeben:
– Wie finde ich geeignete Mitbewohner und eine entsprechend ausgestattete Wohnung?
– Was passiert, wenn jemand stirbt oder einen anderen Pflegedienst haben will?
– Wie werden in der WG Entscheidungen getroffen und umgesetzt?
– Wer sind die Vertragspartner im Mietvertrag?
– Wer darf welche Hausratgegenstände mitbringen?
– Greift das Heimgesetz?
– Wie kann man die Finanzierung kalkulieren?